Dank gebührt Allâh, dem Erhabenen. Wir preisen Ihn, bitten Ihn um Unterstützung, Rechtleitung und Vergebung. Möge Allâh uns vor dem Begehen von Sünden beschützen. Derjenige, der von Gott rechtgeleitet wurde, wird nicht in die Irre gehen und derjenige, der von Gott in die Irre geleitet wurde, wird keine Rechtleitung finden. Ich bezeuge, dass es keinen Gott außer Allâh gibt, der Einzige, Der keinen Teilhaber hat und Dem nichts und niemand gleicht. Und ich bezeuge, dass unser geehrter, geliebter und großartiger Prophet Muhammad Diener und Gesandter Gottes ist. Er überbrachte die Botschaft und ermahnte die Gemeinschaft, möge Allâh ihn mehr als alle anderen Propheten belohnen. O Allâh, gebe dem Propheten Muhammad und seinen Âl einen höheren Rang, so wie Du dem Propheten Ibrâhîm und seinen Âl einen hohen Rang gegeben hast. Und gebe dem Propheten Muhammad und seinen Âl Segen, so wie Du dem Propheten Ibrâhîm und seinen Âl Segen gegeben hast. Du bist Derjenige, Der mit vollkommener Macht und Gnade beschrieben wird und Derjenige, Der das Recht hat, gepriesen zu werden.
Sodann, Diener Gottes, ich fordere euch und mich zur Rechtschaffenheit auf und zur Furcht vor Allâh, dem Erhabenen und Allmächtigen.
Allâhu Ta^âlâ sagt in der Sûrah Al-Balad, Âyah 8 und 9:
﴿أَلَمْ نَجْعَلْ لَهُ عَيْنَيْنِ 8 وَلِسَانًا وَشَفَتَيْنِ 9﴾
Die Bedeutung lautet: Hat Allâh ihm nicht zwei Augen gegeben, sowie eine Zunge und zwei Lippen.
In diesen Âyât wurden die Gaben Gottes, die Er dem Menschen bescherte, erwähnt: Die Augen, mit denen der Mensch das Sichtbare sieht; die Zunge, mit der der Mensch zum Ausdruck bringt, was sich in seinem Herzen befindet; zwei Lippen, die die Zähne bedecken und als Hilfsmittel für die richtige Aussprache sowie zum Essen, Trinken und Pusten dienen.
In der Âyah 10 aus derselben Sûrah sagt Allâhu Ta^âlâ:
﴿وهدَيْنَاهُ النَّجْدَيْنَ 10﴾
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Die Bedeutung lautet: Und ließ Allâh ihn nicht den nützlichen Weg und den schädlichen Weg erkennen. D. h. den Weg, der in das Paradies führt und den Weg, der in die Hölle führt.
Es wurde gesagt, dass diese Âyât in Bezug auf al-Walîd Ibn al-Mughîrah offenbart wurden. Er war einer der Nichtgläubigen aus dem Stamm der Quraysch, der Gott, Denjenigen, Der ihm diese Gaben bescherte, verleugnete.
Brüder im Islam, die Zunge ist eine besondere Gabe, wofür wir verpflichtet sind, Allâh zu danken. Allâh dafür zu danken kommt dadurch zustande, dass man sie nicht für das Verbotene gebraucht. Unter den Menschen gibt es viele, die damit nicht den pflichtigen Dank verrichten, sondern mit ihren Zungen das aussprechen, was sie nicht sagen dürfen. Zu diesen Sünden – verehrte Brüder im Islam – gehört das Lügen, das unrechtmäßige Beschimpfen des Muslims, die üble Nachrede (al-Ghîbah), das Zwietracht stiften (an-Namîmah), das Anzetteln von Schaden zwischen den Gläubigen, das verbale Verletzen der Gläubigen und andere Sünden der Zunge.
Einige dieser Menschen begehen sogar die größte Ungerechtigkeit, welche der Unglaube ist – möge Allâh uns davor schützen. So sieht man manch einen Menschen, wie er mit seiner Zunge Allâh beschimpft, anstatt Allâh für diese Gabe zu loben. Er beschimpft Allâh, möge Allâh uns davor schützen. Einige von diesen Menschen beschimpfen Allâh, wenn sie wütend sind und andere von ihnen beschimpfen Allâh in Zeiten des Zorns und Zeiten des Wohlgefallens und glauben anschließend immer noch, Muslime zu sein. Jedoch sind sie dann keine Muslime mehr, denn wer Allâh beschimpft, ist kein Muslim.
Der Muslim ist derjenige, der zweifellos daran glaubt, dass niemandem außer Allâh die Anbetung zusteht, d. h. dass niemandem außer Allâh die höchste Stufe des Gehorsams und der Demut entgegengebracht werden darf; und dass Muhammad ﷺ der Gesandte Gottes ist und das unterlässt, was dem Islam widerspricht. Der Muslim erbringt Allâh gegenüber die pflichtige Verehrung zu jeder Zeit, wer aber Allâh beschimpft, dieser Mensch verehrt nicht Allâh. Wer Allâh beschimpft hat, hat den Islam verlassen; er gehört nicht zu den Muslimen und seine Ausrede „Ich war wütend und wollte keinen Unglauben begehen“ hat keine Gültigkeit. Die Gelehrten haben aufgezeigt, dass die Wut kein Schutz vor dem Fall in den Unglauben ist, solange man das Gesagte beabsichtigt hat zu sagen, d. h. man sich dabei nicht versprochen hat.
Der Imâm an-Nawawiyy überlieferte und bestätigte die Aussage der Gelehrten aus der hanafîtischen Rechtsschule, dass wenn ein Mensch zornig auf sein Kind ist, es dann heftig schlägt und daraufhin ein anderer zu ihm sagt „Bist du denn kein Muslim?“ und er dann absichtlich mit „nein“ antwortet, er dann Unglauben begeht. Die Bedeutung der Aussage dieser Gelehrten ist:
„Wenn ein Muslim sehr zornig auf sein Kind ist, es dann aufgrund des großen Zorns heftig schlägt und ein anderer zu ihm sagt „Wie konntest du es so heftig schlagen, bist du denn kein Muslim?“, denn zu den Gewohnheiten des Muslims gehört, dass er gnädig ist und das Kind nicht heftig schlägt, auch wenn er zornig ist, und die Antwort der schlagenden Person dann „nein“ – also ‚ich bin kein Muslim’ – lautet, ohne sich dabei versprochen zu haben und ohne dabei die Unterscheidungsfähigkeit verloren zu haben und wahnsinnig zu sein, dann begeht er Unglaube – somit ist sein Zorn kein entschuldbarer Grund für ihn.“
Brüder im Islam, beachtet, dass das Beschimpfen Gottes sich nicht nur auf die Wortlaute beschränkt, die einige törichte Menschen benutzen, wie die Aussagen einiger Törichter in arabischer Sprache „Yal^an Rabbak (verflucht sei dein Gott)“ oder „Ukht Rabbak (die Schwester deines Gottes)“, möge Allâh uns davor schützen, sondern es umfasst jeden Wortlaut, der eine Verachtung Gottes beinhaltet. Jeder Wortlaut, in dem Allâh das zugeschrieben wird, was in Bezug auf Allâh unpassend ist, führt aus dem Islam heraus. Wie z. B. Aussagen, in denen Allâh ein Kind, eine Ehefrau, eine Menge, ein Körper, Körperteile, ein Abbild, ein Ort, eine Farbe, Mühe, Unfähigkeit oder Unwissenheit zugeschrieben wird, denn dies alles gehört zu den Eigenschaften der Geschöpfe.
Brüder im Islam, lasst euch nicht von denjenigen täuschen, die sagen, dass wenn der Mensch mit seiner Zunge Allâh beschimpft, er keinen Unglauben begehen und nicht aus dem Islam austreten würde, wenn er damit nicht das Verlassen des Islam beabsichtigen und sein Herz den Unglauben nicht akzeptieren würde; und dass derjenige, der aus Spaß Allâh beschimpfen würde, nicht aus dem Islam austreten würde. Diese Aussagen widersprechen dem Islam, weil sie den Âyât des edlen Qur´ân widersprechen. Allâhu Ta^âlâ sagt in der Sûrah at-Tawbah, Âyah 74:
﴿يَحْلِفُونَ بِاللَّهِ مَا قَالُوا وَلَقَدْ قَالُوا كَلِمَةَ الْكُفْرِ وَكَفَرُوا بَعْدَ إِسْلَامِهِمْ﴾
Die Bedeutung lautet: Sie schwören bei Allâh, dass sie es nicht gesagt haben, doch sprachen sie Unglauben aus und werden als Nichtmuslime angesehen, nachdem sie für Muslime gehalten wurden.
Allâhu Ta^âlâ bestätigte in der erwähnten Âyah, dass die Menschen, die den Unglauben aussprechen, Unglaube begehen.
Zudem sagt Allâhu Ta^âlâ in der Sûrah at-Tawbah, Âyah 4:
﴿وَلَئِنْ سَأَلْتَهُمْ لَيَقُولُنَّ إِنَّمَا كُنَّا نَخُوضُ وَنَلْعَبُ قُلْ أَبِاللَّهِ وَءايَاتِهِ وَرَسُولِهِ كُنْتُمْ تَسْتَهْزِئُونَ 65 لَا تَعْتَذِرُوا قَدْ كَفَرْتُمْ بَعْدَ إِيمَانِكُم﴾
Die Bedeutung lautet: Und wenn du (Muhammad) sie fragst, so antworten sie: „Wir haben nur gescherzt.“ So sag ihnen (Muhammad): „Ihr habt euch über Gott, den Qur´ân und über den Gesandten Gottes lustig gemacht. Eure Entschuldigung ist ungültig, ihr seid abtrünnig geworden, nachdem ihr gläubig wart.“
Die soeben erwähnte Behauptung einiger Menschen widerspricht auch dem Hadîth, den der Imâm at-Tirmidhiyy überlieferte, in dem der Gesandte Gottes ﷺ sagte:
“إنَّ العبدَ لَيَتَكَلَّمُ بِالكَلِمَةِ لا يَرَى بِهَا بأسًا يَهْوِي بِها فِي النَّارِ سَبْعينَ خَريفًا” اهـ
Die Bedeutung lautet: Der Diener spricht das Wort aus, ohne darin einen Schaden zu sehen, wodurch er jedoch 70 Jahre tief in der Hölle herabstürzen wird.
Der Gesandte Gottes ﷺ zeigte mit diesem Hadîth auf, dass es passieren kann, dass der Mensch ein Wort ausspricht, ohne zu wissen, dass es schädlich für ihn ist, was jedoch der Grund dafür ist, dass er in der Hölle eine Tiefe von siebzig Jahren herabstürzt, weil das ausgesprochene Wort aus dem Islam heraus führt; es sei denn, er bekehrt sich davon. Es wurde über den Gesandten Gottes ﷺ bestätigt, dass der Grund der Hölle in einer Entfernung von siebzig Jahren liegt und dass diesen Ort nur die nichtgläubige Person erreicht.
Die Behauptung dieser Menschen widerspricht auch der Übereinstimmung der Gelehrten. Der Gelehrte al-Qâdî ^Iyâd überlieferte diese Übereinstimmung in seinem Buch „asch-Schifâ Bita^rîf Huqûq al-Mustafâ“, indem er sagte: „Es gibt keine Meinungsverschiedenheiten darüber, dass der Muslim, der Allâh beschimpft, aus dem Islam austritt.“
Bruder im Islam, nimm dich davor in Acht, leichtfertig zu sprechen; denke vor dem Sprechen über deine Worte nach, denn jedes absichtlich ausgesprochene Wort wird von den beiden Engeln aufgeschrieben. Allâhu Ta^âlâ sagt in der Sûrah Qâf, Âyah 18:
﴿مَا يَلْفِظُ مِنْ قَوْلٍ إِلَّا لَدَيْهِ رَقِيبٌ عَتِيدٌ 18﴾
Die Bedeutung lautet: Die beiden niederschreibenden Engel Raqîb und ^Atîd schreiben jedes Wort auf, das der Mensch ausspricht.
Somit sind die von dir ausgesprochenen Worte entweder zu deinen Gunsten oder gehen zu deinen Lasten. Also schütze deine Zunge vor dem Unglauben und anderen abscheulichen Wortlauten, denn du trägst eine Verantwortung für die Verwendung deiner Zunge.
Ich bitte Allâh darum, unseren Islam zu schützen und unsere Körperteile vor dem Begehen von Sünden zu schützen.
Dies dazu und ich bitte Allâh um Vergebung für euch und mich.
Die zweite Ansprache
Lob gebührt Allâh, dem über die Eigenschaften der Geschöpfe Erhabenen. Es gibt keinen Gott außer Allâh. Ihn einzig und allein beten wir aufrichtig an und wie gesellen Ihm keinen Teilhaber bei.
Lob gebührt Allâh, dem Schöpfer des Universums. As-Salâtu und as-Salâmu für unseren geehrten Propheten Muhammad und alle anderen Gesandten und Propheten. Möge die Liebe Gottes den Ehefrauen des Propheten ﷺ, sowie den muslimischen Verwandten des Propheten, den rechtschaffenen Kalifen Abû Bakr, ^Umar, ^Uthmân und ^Aliyy, den rechtgeleiteten Gelehrten Abû Hanîfah, Mâlik, asch-Schâfi^iyy und Ahhmad und den Heiligen (Awliyâ´) zuteil werden.
Sodann Diener Gottes, ich fordere euch und mich zur Rechtschaffenheit auf und zur Furcht vor Allâh, dem Erhabenen und Allmächtigen.
Und wisst, dass Allâh euch zu etwas Wichtigem aufforderte. Er hat euch dazu aufgefordert, As-Salâtu was-Salâmu für den Propheten auszusprechen.
Allâh, der Erhabene, sagt in Sûratu l-´Ahzâb, Âyah 56:
﴿إِنَّ اللَّهَ وَمَلَائِكَتَهُ يُصَلُّونَ عَلَى النَّبِيِّ يَا أَيُّهَا الَّذِينَ آمَنُوا صَلُّوا عَلَيْهِ وَسَلِّمُوا تَسلِيمًا﴾
O Allâh, gebe dem Propheten Muhammad und seinen Âl einen höheren Rang, so wie Du dem Propheten Ibrâhîm und seinen Âl einen hohen Rang gegeben hast. Und gebe dem Propheten Muhammad und seinen Âl Segen, so wie Du dem Propheten Ibrâhîm und seinen Âl Segen gegeben hast. Du bist Derjenige, Der mit vollkommener Macht und Gnade beschrieben wird und Derjenige, Der das Recht hat, gepriesen zu werden. Allâh, der Erhabene, sagt im heiligen Qur´ân:
﴿يَا أَيُّهَا النَّاسُ اتَّقُوا رَبَّكُمْ إِنَّ زَلْزَلَةَ السَّاعَةِ شَىْءٌ عَظِيمٌ * يَوْمَ تَرَوْنَهَا تَذْهَلُ كُلُّ مُرْضِعَةٍ عَمَّا أَرْضَعَتْ وَتَضَعُ كُلُّ ذَاتِ حَمْلٍ حَمْلَهَا وَتَرَى النَّاسَ سُكَارَى وَمَا هُمْ بِسُكَارَى وَلَكِنَّ عَذَابَ اللَّهِ شَدِيدٌ﴾
Die Bedeutung lautet: O ihr Menschen, seid von den Rechtschaffenen. Gewiss, am Tag des Jüngsten Gerichts werden gewaltige Ereignisse geschehen. An jenem Tag würde jede stillende Mutter ihren Säugling vergessen, jede Schwangere würde verlieren, was sie trägt und die Menschen werden für betrunken gehalten, obwohl sie es nicht sind, doch die Bestrafung Gottes ist sehr hart.
O Allâh, wir bitten Dich, unser Bittgebet zu erfüllen, uns unsere Sünden und Fehler zu vergeben, uns zu den Rechtgeleiteten gehören zu lassen und nicht zu denjenigen, die in die Irre gegangen sind. O Allâh, wir bitten Dich, unsere Sorgen und unseren Kummer von uns zu nehmen und uns vor dem zu schützen, was wir befürchten.
Diener Gottes, Allâh fordert zur Gerechtigkeit, zu gutem Verhalten und zur Aufrechterhaltung der verwandtschaftlichen Beziehungen auf und Er verbietet die Schandtaten, das Schlechte und die Ungerechtigkeit. Dies ist eine Ermahnung, auf dass ihr nachdenken möget. Verrichtet die Pflichten und unterlasst die Sünden, bittet Gott um Vergebung und vertraut auf Gott, seid rechtschaffen und Er wird eure Sorgen und Bedrängnis von euch nehmen. Aqimi s-Salâh! (Sag die Iqâmah auf)